Private Gesundheitsdienstleistungen — Ihr Schutzschild Gegen Übertherapie

Private Gesundheitsdienstleistungen — Ihr Schutzschild Gegen Übertherapie

Unabhängiger ärztlicher Expertenrat bewahrt Sie vor medizinischen Fehlentscheidungen. Nicht immer handelt die Medizin in Ihrem besten Interesse

Patienten in der Schweiz und vielen weiteren Ländern stellen sich heute nach einer ärztlichen Konsultation vermehrt Fragen wie diese: Ist der empfohlene Therapievorschlag wirklich optimal für meine Situation geeignet? Muss ich diesen schweren Behandlungsweg unbedingt auf mich nehmen? Geht es nicht anders? Die Antwort lautet: Doch, das ist möglich. Diese Unsicherheiten müssen nicht sein.

In unserem Beitrag beschreiben wir geeignete Schritte zu einer bedarfsgerechten und individuellen Behandlung. Ergänzend skizzieren wir die Vorteile, die sich dadurch für die Betroffenen ergeben. Ebenso werfen wir einen Blick auf die Hintergründe, die für die zunehmende Übertherapie verantwortlich sind.

Definition der Übertherapie

In der Schweiz nimmt die Diskussion zu überzogenen therapeutischen Maßnahmen in der Ärzteschaft, der Politik und der Bevölkerung einen breiten Raum ein. Im Wesentlichen geht es dabei um zwei Kernpunkte. Einer betrifft die hohen, stetig steigenden Behandlungskosten. Der andere bezieht sich darauf, ob und in welchem Umfang einzelne Krankheitsbilder alle diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten rechtfertigen, selbst wenn der Patient davon nicht zusätzlich profitiert.

Die Schweizer Akademie für Qualität in der Medizin SAQM hat dazu im Jahr 2016 ein Grundlagenpapier verfasst, das die Zusammenhänge auch für interessierte Laien verständlich beschreibt. Als eingängiges Schlagwort verwendet diese Institution den Begriff „Overuse“, den sie folgendermaßen definiert: „Versorgung mit einer … medizinischen Diagnostik oder Behandlung, die für den Patienten keinen Nutzen hat oder deren Risiken den potenziellen Nutzen übersteigen.“ Ergänzend weist sie darauf hin, dass auch alternative Bezeichnungen wie beispielsweise Überbehandlung und Überdiagnosen gebräuchlich sind.

Die medizinische Entwicklungsdynamik der letzten 50 Jahre

Bis etwa 1970 war das Handeln der Ärzteschaft geprägt von den ethischen Regeln des griechischen Arztes Hippokrates, dem Urvater der modernen Medizin. Auf ihn gehen die folgenden drei Verhaltensgrundsätze zurück: Erstens sollte der Arzt darauf achten, dem Patienten nicht zu schaden. Zweitens sollte er die Krankheitsursache erfassen und drittens erst dann die Heilungsschritte einleiten.

Wenngleich diese Regeln inhaltlich und moralisch weiterhin gelten, haben die Medizintechnik, neue operative Methoden, moderne Arzneimittel und auch das Anspruchsverhalten der Patienten das ärztliche Handeln stark beeinflusst. Zumindest das ausgewogene Verhältnis dieser drei Punkte bleibt nicht immer gewahrt und verschiebt sich je nach betroffener Person und Krankheitsbild. Die Auswirkungen für das heutige Gesundheitssystem zeigen sich unter anderem in einem Überangebot an Therapiemöglichkeiten, die im Einzelfall auch zu medizinischen Fehlleistungen führen können.

Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit BAG begleitet diese Entwicklungen mit entsprechenden Steuerungskonzepten wie „Gesundheit 2020“ seit Jahren intensiv. Der Erfolg der eingeleiteten Maßnahmen ist bisher aber nicht ausreichend greifbar.

Wichtige Einflussfaktoren für die Übertherapie und Fehlbehandlungen

Das erwähnte Grundlagenpapier der SAQM befasst sich ausführlich mit den Ursachen der medizinischen Überversorgung und weist vor allem auf diese Fakten hin:

Die Erwartungen der Patienten steigen mit jeder allgemeinen Information zu neuen Diagnosen und Therapien. Bezogen auf die eigenen Beschwerden möchte der Erkrankte an diesen Innovationen ebenfalls teilhaben und erhofft sich von seinem Therapeuten, stets nach dem neuesten Erkenntnisstand versorgt zu werden. Eine distanzierte, fachlich begründete Arztmeinung dazu findet oft wenig Verständnis. Die Folge sind vielfach überflüssige Rezepte oder Diagnosen ohne zusätzlichen Erkenntnisgewinn, beispielsweise wiederholte Herzkatheter-Untersuchungen.

Das ärztliche Fachwissen ist keineswegs gleichmäßig auf alle Therapeuten verteilt, was zu einer gewissen Informationsasymmetrie innerhalb der einzelnen Fachgruppen führt. Eine der Konsequenzen sind unterschiedliche fachliche Meinungen im Umgang mit einer Erkrankung und dem jeweils optimalen Behandlungsweg.

Wirtschaftliche Zwänge selbstständig tätiger Ärzte spielen ebenfalls eine bedeutsame Rolle. Eine eigene Praxis mit moderner Diagnostik trägt sich nur bei entsprechender Geräteauslastung, weshalb deren regelmäßiger Einsatz fest eingeplant ist.

Angestellte Mediziner an Spitälern oder spezialisierten Zentren sind in vielen Fällen ebenso finanziellen Zwängen und dem Profitstreben der jeweiligen Institution unterworfen. Leider führt auch dies dazu, dass die Patientenbelange etwas nach hinten rücken.

Selbst der Status eines Privatversicherten schützt Erkrankte nicht vor Übertherapie und medizinischen Fehlentscheidungen. Denn vor allem diese Patientengruppe erhält bevorzugt die teuren und als besonders innovativ geltenden Diagnosen und Behandlungen.

Private Gesundheitsdienstleistung für eine Medizin in Ihrem besten Interesse

Um sich vor Überversorgung oder Fehlbehandlung zu schützen, gilt in der Schweiz wie auch in anderen Ländern die Empfehlung, sich eine Zweitmeinung einzuholen. Häufig zeigt sich jedoch, dass der Zweit-Untersucher zu einer abweichenden Bewertung des Krankheitsgeschehens und einer unterschiedlichen Therapieempfehlung kommt. Die Ungewissheit des Betroffenen bleibt und eine Drittmeinung bringt ebenfalls nicht die erwünschte Entscheidungssicherheit.

Diese Sachverhalte sind nachvollziehbar, denn viele Mediziner unterliegen einer gewissen Subjektivität und sind in die bereits geschilderten fachlichen und wirtschaftlichen Zwänge eingebunden. Für die Patienten sind allerdings nur unabhängig entstandene Bewertungen und Prognosen zum Behandlungsergebnis relevant. Dies gilt insbesondere vor operativen Eingriffen und langfristigen Behandlungskonzepten.

Und genau diese Beratung ist bei Swiss Insurance Partners (SIP) als private Gesundheitsdienstleistung verfügbar. SIP nennt diesen Service Privilegierte Gesundheitsversorgung oder Privileged Healthcare und bedient sich dazu einer ausgewählten Gruppe unabhängiger medizinischer Experten.

Sie kümmern sich um alle Belange Ihrer Erkrankung. Wichtig ist vor allem, dass diese Spezialisten nicht an Ihrer Behandlung beteiligt sind und daraus keinen finanziellen Vorteil ziehen können. Damit ist deren Unabhängigkeit gewährleistet. Gleichzeitig beinhaltet das exklusive Netzwerk dieser Experten bedarfsweise den weltweiten Zugriff auf unabhängige, führende Spezialisten in allen medizinischen Fachbereichen. Für besonders schwierige Krankheitsfälle steht ergänzend ein Medical Advisory Board als Berater-Team zur Verfügung.

Die privilegierte Gesundheitsversorgung anhand von Beispielen

Starke Rückenschmerzen

In den vergangenen Jahren wurde in solchen Fällen zunehmend und gerne operiert, denn diese Eingriffe sind finanziell attraktiv. Jede einzelne Behandlung an der Wirbelsäule bringt aber auch Risiken mit sich wie unerwünschte Versteifungen, die der Patient so nicht erwartet hat.

Andererseits erfordert nicht jede Wirbelsäulenerkrankung eine Operation. Selbst konservative Behandlungen können dem Patienten Schmerzfreiheit und Beweglichkeit zurückgeben. Ergänzt durch eine gezielte Prävention kann dieser Weg für Betroffene am Ende mehr Lebensqualität bedeuten als ein operativer Eingriff.

Bei der Entscheidung für die individuell geeignetere Behandlungsvariante ist der Patient bei Krankheitsbildern dieser Art mit unabhängigem Expertenrat besser versorgt und kann seiner Zukunft beruhigter entgegensehen.

Therapiemöglichkeiten bei Prostatakrebs

Der Prostata-Tumor ist die bei Männern häufigste Form der Krebserkrankung, hat aber bei rechtzeitiger Diagnose gute Behandlungschancen. Genau hierin besteht andererseits auch ein Problem für den Patienten. Denn er hat mehrere Entscheidungsoptionen, die ohne fachliche Expertise in ihrer Tragweite nur schwer zu bewerten sind. Hinzu kommt, dass diese Krebsform die Sexualität und damit die Partnerschaft unmittelbar beeinflusst. Deshalb sollte jegliche Entscheidung von den Betroffenen gemeinsam getragen werden. Die nachfolgend skizzierte Auswahl an Behandlungsmöglichkeiten macht den Entscheidungsdruck bei dieser Krebserkrankung deutlich.

Da ein Prostata-Tumor eher langsam wächst, ist mehrjähriges Abwarten unter ärztlicher Kontrolle eine vertretbare Option. Das bisherige Sexualleben ändert sich dadurch nicht. Allerdings bleibt der Gedanke an den Krebs ein stetiger Wegbegleiter.

Eine nicht operative Methode ist die örtlich begrenzte, wiederholte Bestrahlung der Prostata. Bis der Behandlungserfolg diagnostisch feststeht, vergehen aber mehrere Monate. Leider sind nach einigen Jahren Folgeschäden an umliegendem Gewebe wie Blutgefäßen, Blasen- oder Darmstrukturen nicht völlig auszuschließen.

Steht eine Operation zur Diskussion, sind drei Hauptvarianten üblich. Die klassische Version mit Unterbauchschnitt, eine Schlüsselloch-Chirurgie oder der Einsatz eines Operations-Roboters, den allerdings ein Arzt bedient. Alle drei OP-Methoden sind sehr anspruchsvoll. Es ist daher äußerst wichtig, das Behandlungszentrum und den Operateur sorgfältig auszuwählen. Dennoch können im Einzelfall bleibende Störungen wie eine begrenzte Erektionsfähigkeit oder unbeabsichtigter Urinverlust auftreten.

An diesem Tumor-Beispiel wird besonders deutlich, dass unabhängiger Expertenrat fast zwingend ist, um eine auch den persönlichen Vorstellungen entsprechende Therapieentscheidung zu treffen.

Nutzenaspekte der privaten Gesundheitsdienstleistungen

Die Medizin hat sich in den letzten 20 Jahren deutlich verändert. Beispielsweise drängte die Fülle diagnostischer Innovationen, behandlungstechnischer Methoden und neuer Wirkstoffe das Patientenwohl in die zweite Reihe des ärztlichen Denkens und Handelns. Wirtschaftliche Zwänge, uneinheitlicher Wissensstand innerhalb der Ärzteschaft und finanzielle Vorgaben des Gesundheitswesens fördern diese Entwicklung. Das alles sind wesentliche Gründe, warum die Medizin heute nicht immer im besten Patienteninteresse handelt.

Die erwähnten Krankheitsbeispiele wie starke Rückenschmerzen oder der Prostata-Tumor verdeutlichen zudem, wie wichtig neben einer guten privaten Absicherung gegen Krankheitskosten unabhängiger Expertenrat sein kann.

Hinzu kommt der hohe Stellenwert, den Spezialisten einer privaten Gesundheitsdienstleistung der Prävention einräumen, die den Behandlungserfolg möglichst dauerhaft sicherstellt.

In der Gesamtbetrachtung überwiegt der Nutzen einer privilegierten Gesundheitsversorgung die Zusatzkosten deutlich, denn Sie schützen und sichern damit Ihr wertvollstes Gut: Ihre Gesundheit.